08.03.14—01.06.14
Vergangene Ausstellung

Jörg Immendorff

Vom 08. März bis zum 01. Juni 2014 präsentiert die Villa Schöningen die Ausstellung Jörg Immendorff. 40 Arbeiten des deutschen Malers werden gezeigt, das früheste Werk ist aus dem Jahr 1965, das jüngste entstand kurz vor Immendorffs Tod 2007. Mit dem Rückblick auf das Leben des Künstlers kann gleichzeitig das politische Geschehen in Deutschland reflektiert werden: Jörg Immendorff setzte sich in den in der Villa Schöningen gezeigten Arbeiten mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander. Darunter sind systemkritische Arbeiten wie „Parlament“ (1978) oder „Café Deutschland VIII – Kein Licht für wen“ (1980). Auch die innerdeutsche Teilung thematisierte Immendorff beispielsweise in den Arbeiten „Ddrr Maler“ und „Brrrd Maler“ (beide 1978).

​Sieben Arbeiten der Ausstellung zeigen Jörg Immendorffs Idee von „LIDL“. Zwischen 1968 und 1969 war „LIDL“ ein Aktionsprojekt zusammen mit Chris Reinecke, mit dem sich Immendorff an der 68er-Bewegung beteiligen wollte. Er entwarf unter anderem eine „LIDL“-Stadt, die er mit Kreide auf eine Tafel malte und die eine Siedlung für eine Kommune darstellt.

​In den sechs Jahren seiner terminalen Krankheit musste er nochmals wie ein „junger Künstler“ eine völlig neue Verfahrensweise entwickeln, um weiter malen zu können.

​Die Energie, die noch fast 30 Jahre später aus Immendorffs politischen Bildern spricht, hat von ihrer Intensität nichts eingebüßt. Im Gegenteil, als Beispiele einer „neuen Historienmalerei“, deren Vorreiter Immendorff in Deutschland war, wirken die Arbeiten über ihren damaligen Kontext hinaus und sind heute wie damals spannend und aktuell.

​Jörg Immendorff wurde 1945 in der Nähe von Lüneburg geboren und starb 2007 in Düsseldorf. Ähnlich wie Otto Dix oder George Grosz zu Anfang des 20. Jahrhunderts nimmt Künstler seiner Zeit. Dennoch zählt Immendorff unbestritten zu den bedeutendsten deutschen Malern des späten 20. Jahrhunderts. Nach langjähriger und intensiver Internationaler Ausstellungspraxis wurde Immendorff 2006 mit einer großen Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie Berlin geehrt. Seine Arbeiten finden sich in fast allen wichtigen Museumssammlungen Zeitgenössischer Kunst, unter Anderem im Kölner Museum Ludwig, in der Hamburger Kunsthalle, in der Pinakothek der Moderne, München, im Van Abbemuseum, Eindhoven, im Kunsthaus Zürich, sowie in der Tate Gallery, London, dem Centre Pompidou, Paris, dem Museum of Contemporary Art, Los Angeles, dem Art Institute of Chicago, der National Gallery of Canada, Ottawa und vielen mehr.

Stoff. Textil und der weibliche Akt

Aktuelle Ausstellung

Die Ausstellung betrachtet die Darstellungstradition des weiblichen Akts in Verbindung mit dem künstlerischen Abbilden von Textilien. Kleidung, Stoffe und Draperien in den Werken, sei es in historischen Gemälden oder zeitgenössischen Fotografien, prägen bis heute die Darstellung des weiblichen Körpers – und betonen, verbergen oder zensieren gar die Nacktheit. Mit Werken u.A. von Lucas Cranach, Rembrandt, Paula Modersohn-Becker, Cindy Sherman.

Zudem wird auch eine Installation der Künstlerin Sophie Utikal im historischen Park der Villa Schöningen gezeigt.

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